
Die Bahnhofstraße ist das Herz der Innenstadt, doch aktuell fehlt es an Aufenthaltsqualität, Lebendigkeit und sichtbaren Impulsen zur Veränderung. „Viele Menschen gehen durch die Straße, aber zu wenige bleiben“, beschreibt OB-Kandidat Paul Renner die Situation. Die Folgen sind bekannt: Lärm, fehlender Grünanteil, überalterte Substanz und zu wenig Orte, an denen man gerne verweilt. „Ich möchte das ändern.
Die Bahnhofstraße soll wieder ein Ort werden, an dem man sitzen bleibt, einkauft, draußen Kaffee trinkt, Kinder sicher unterwegs sind und Handel wie Gastronomie sich entfalten können.“
Im Sommer hatte Renner mehrere Händler befragt, die Ergebnisse sind eindeutig: Die größten Probleme werden in Lärm, Verkehr, fehlender Aufenthaltsqualität, fehlenden Impulsen zur Erneuerung und Leerstand gesehen. Gleichzeitig zeigt die Umfrage auch Zuversicht: 80 Prozent der Befragten möchten in zehn Jahren weiterhin in der Bahnhofstraße präsent sein. Gewünscht werden vor allem bessere Zusammenarbeit mit der Stadt, finanzielle Unterstützungen, attraktivere Freiflächen, mehr Veranstaltungen sowie Impulse durch neue Nutzungskonzepte. „Das zeigt mir: Der Wille ist da. Jetzt muss die Stadt liefern und zwar konsequent, verlässlich und sichtbar“, so Renner.
Konkrete Schritte sieht Renner in einem Sofortprogramm 2026/2027 mit einem Test für eine Einbahnstraßenführung zur Verkehrsberuhigung, einem öffentlichen Wettbewerb „Bahnhofstraße macht sich schön“, einer Pilotförderung für kreative Erdgeschossnutzungen sowie einem Gestaltungshandbuch für ein attraktives und einheitliches Erscheinungsbild. Daran anschließend sollen ab 2028 ein Sanierungsgebiet und eine neue Förderkulisse Anreize schaffen für Begrünung, Umbau, Barrierefreiheit, Pop-Up-Konzepte und die Aktivierung von Wohnraum über den Läden. Parallel dazu will Renner die Aufenthaltsbereiche sichtbar aufwerten, mit mehr Stadtgrün, Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen, Stelen, barrierefreien Querungen und lärmmindernden Belägen, ergänzt durch versenkbare Poller, die an Wochenenden oder zu Veranstaltungen eine autofreie Bahnhofstraße ermöglichen.
Wichtig ist Renner außerdem, den ÖPNV als Rückgrat eines neuen Innenstadtgefühls mitzudenken, insbesondere durch attraktivere Taktungen, bessere Übergänge an der Haltestelle und kurze, sichere Wege vom Bus in die Einkaufsbereiche. „Wer weniger Durchgangsverkehr will, muss Alternativen stärken, nicht nur Verbote aussprechen“, so Renner, der sich hier ausdrücklich die Verknüpfung von Innenstadt, Busverkehr, Mobilität und Aufenthaltsqualität als Leitlinie setzt. Anschaulich formuliert er sein Ziel so: „Statt einer lauten Durchfahrtsachse stelle ich mir eine Straße vor, in der Außengastronomie, Blumeninseln, Marktstände und flanierende Menschen das Bild prägen, nicht Stoßstange an Stoßstange.“
Der gesamte Prozess soll ab 2026 in den ISEK-Rahmen eingebettet werden, mit intensiver Beteiligung von Bürgern, Gewerbe, Jugend, Vereinen und Experten sowie einem digitalen Stadtkompass zur transparenten Begleitung. Die Finanzierung möchte Renner durch Städtebauförderung, EFRE-Programme, Wohnraumförderlinien, LGVFG-Mittel und kluge Kopplungen mit Kultur- und Klimaprojekten absichern.
„Die Bahnhofstraße darf kein lauter Durchfahrtskanal mehr sein. Sie soll wieder das Wohnzimmer unserer Stadt werden: lebendig, grün und einladend“, so Renner. Zum Abschluss verbindet er seine Pläne mit einer Einladung: „Ich möchte alle Händler, Anwohner, Gastronomen und Bürger zu einem Innenstadt-Forum im Frühjahr 2026 einladen. Lassen Sie uns gemeinsam Ideen bündeln, Entscheidungen erklären und die Bahnhofstraße Schritt für Schritt zurück in die Mitte unseres städtischen Lebens holen.“


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