
Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist eines der zentralen Themen für die Zukunft unserer Stadt und für Paul Renner Chefsache. „Ich will nicht darüber reden, ob etwas geht, sondern wie wir es möglich machen können“, betont der Oberbürgermeisterkandidat nach einem Gespräch mit Frau Müller-Bubeck und Herrn Breckwoldt von den Bubeck-Praxen. Gemeinsam wurde intensiv über neue Wege zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung in Mühlacker und den Stadtteilen gesprochen, insbesondere mit Blick auf Enzberg, wo durch den Weggang von Dr. Böhme eine große Lücke entstanden ist.
„Ich bin in den letzten Wochen vielfach von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen worden, wie es in Enzberg mit einem Hausarzt weitergehen kann. Mir war klar: Wir dürfen nicht einfach abwarten, sondern müssen aktiv gestalten“, so Renner.
Deshalb habe er das Gespräch mit den Bubeck-Praxen gesucht, die in Mühlacker mit einem großen Standort und breitem Fachärzteangebot bereits eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung einnehmen.
Das Ergebnis: Ein innovativer, hybrider Ansatz, der sowohl Mobilität als auch Digitalisierung kombiniert und damit auch im ländlich geprägten Raum zukunftsfähig ist: eine hybride Lösung für Enzberg als Pilotprojekt. Der Kern des Konzepts besteht aus drei Bausteinen:
• Fahrservice – ein regelmäßiger Transfer für Patientinnen und Patienten aus Enzberg direkt zu den Bubeck-Praxen in der Industriestraße, wo Haus- und Fachärzte unter einem Dach erreichbar sind.
• Digitaler Zugangspunkt im Stadtteil – etwa ein Self-Check-In-Terminal im Sparkassengebäude, Stadtteilrathaus oder einem anderen öffentlich zugänglichen Ort. Dort könnten Rezepte, Überweisungen oder Terminvereinbarungen direkt digital beantragt werden.
• Digitale Apotheke vor Ort – kombiniert mit einem Bring- oder Abholservice der örtlichen Apotheken, sodass Patientinnen und Patienten Medikamente unkompliziert und wohnortnah erhalten.
„Das ist kein Zukunftstraum in zehn Jahren, das ist ein realistisches Modell, das wir in Enzberg zeitnah gemeinsam mit den Bubeck-Praxen umsetzen können“, betont Renner. Besonders positiv: Die Bubeck-Praxen garantieren weiterhin die Aufnahme neuer Patientinnen und Patienten, was in Zeiten von Aufnahmestopps keine Selbstverständlichkeit ist.
Renner ergänzt: „Klar ist, dass diese hybride Lösung nicht für alle die optimale Variante ist und natürlich wäre eine ärztliche Ansiedlung direkt vor Ort die beste Lösung. Aber mein Ansatz ist, jetzt das voranzutreiben, was aktuell pragmatisch umsetzbar ist.
Wenn sich künftig neue Chancen ergeben, etwa für eine dauerhafte hausärztliche Präsenz in Enzberg, werde ich diese selbstverständlich unterstützen. Für den Moment ist es entscheidend, dass wir handeln und nicht auf bessere Zeiten warten.“
„Die Zukunft beginnt jetzt, nicht irgendwann“, so Renner weiter. Für ihn ist klar: Nur wer bereit ist, neue Wege zu gehen, kann Versorgung langfristig sichern. „Einfach darauf zu hoffen, dass sich irgendwann ein Arzt findet, der eine Praxis übernimmt, ist nicht mehr realistisch. Wir müssen Konzepte entwickeln, die zur Lebenswirklichkeit passen: digital, mobil und bürgernah.“
Das Projekt in Enzberg könne als Pilot dienen, der bei Erfolg auch auf andere Stadtteile wie Lomersheim oder Dürrmenz übertragen wird. „Mein Ziel ist, dass kein Stadtteil abgehängt wird. Mit solchen Modellen können wir Versorgung sicherstellen, auch wenn klassische Strukturen wegbrechen.“
Renner abschließend: „Die hausärztliche Versorgung ist kein Randthema, sie betrifft das tägliche Leben vieler Menschen. Ich will, dass Mühlacker hier Vorreiter wird. Ich bin keiner, der nur redet. Ich will gestalten, anpacken und Lösungen schaffen, die funktionieren.“


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